Der etwas andere Regattabericht
In meiner Kindheit in Myanmar, dem früheren Birma, habe ich oft Figuren in Zeichentrickfilmen gesehen, die Schmetterlinge mit einem Netz an einem Stock fingen. Jetzt konnte ich auf der Unterhavel in Berlin Ähnliches beobachten. Nur waren es dort keine Kinder, sondern Erwachsene. Sie schwingen fünf Fuß lange Alurohre, so genannte Spinnakerbäume, die an beiden Enden mit Clips versehen sind, vom Vordeck eines Bootes aus. Statt Schmetterlinge fangen sie mit dem Alurohr, mit dem ein großes geführt wird, Luft ein. Ja, Luft, die für das bloße Auge unsichtbar ist. Und ich gehöre auf dem Vordeck eines H-Bootes bei dieser Regatta zu denen, die helfen, möglichst viel Wind einzufangen.
Am 20. und 21. Mai haben wir bei einer H-Boot-Rangelistenregatta bei strahlendem Sonnenschein versucht, auf der Havel den Wind einzufangen. Der diktierte jeden unserer Schritte auf der Suche nach seinem Aufenthaltsort und seinen wechselnden Eigenschaften bei der Regatta, zu der insgesamt zehn Boote zu fünf Wettfahrten antrate.