Bei der Deutschen Meisterschaft der H-Boote auf dem Müggelsee

Vom 6. bis 10. September haben der Videojournalist Kyaw Soe aus Myanmar (u.a. Democratic Voice of Burma), Kai Müller (Tagesspiegel) und ich (taz) als multikulturelle Journalistencrew an der Internationalen Deutschen Meisterschaft der H-Boote auf dem Müggelsee teilgenommen. Mit nur 31 Teams bewahrheitete sich die Befürchtung, dass nicht viele Crews aus Bayern, wo die deutschen Segler unseres Drei-Mann-Kielbootes ihre Hochburg haben, die Fahrt an Ostberlins größten See auf sich nehmen würden. Als Regionalobmann der Klassenvereinigung war ich seit November an der Organisation der Meisterschaft beteiligt, die vom renommierten Yacht-Club Berlin-Grünau (YCBG) perfekt durchgeführt wurde. Dabei habe ich gelernt, wieviel Arbeit so eine Meisterschaft ist und wieviel Herzblut da drin steckt.

Der Müggelsee, an dem ich bisher nur gepaddelt war, entpuppte sich windmäßig als schwer zu lesendes Revier. In Kombination mit der hohen Leistungsdichte der H-Boot-Klasse, die jeden Fehler gnadenlos bestraft, kamen wir zunächst nicht in Fahrt. Ich versemmelte fast alle Starts und wir fuhren oft zunächst dem Feld hinterher. Nur selten hatten wir mal freien Wind. Nach drei Wettfahrten standen wir nur auf dem 23. Rang und drohten mein selbstgestecktes Ziel von einem Platz in der ersten Hälfte klar zu verpassen. 

Doch dann platzte der Knoten, als wir einen dritten Platz ersegelten und fast alles richtig machten. Leider war danach der Wind weg. Bei der nächsten Wettfahrt, deren Start wir am letzten Tag wegen Flaute zunächst auf dem Wasser abwarten mussten, kamen wir wegen einer zu langen Probekreuz nach Einsetzen des Windes leider zu spät zur Linie. Wir starteten als allerletzte, doch immerhin reichte es noch für einen 14. Platz. Danach lief es noch einmal super und trotz Strafkringels wurden wir zweite. Doch das abschließende „Schweinerennen“ mit 90-Grad-Drehern und ausgedehnten Windlöchern brachte uns noch einmal mit einem 23. Platz nach hinten. Ingesamt wurden wir letztlich 13. Wir waren aber zufrieden. Wir hatten zweimal unser Potenzial gespürt, haben als bunte Crew harmoniert, hatten Spaß und haben viel gelernt. Sven Hansen

Ein ausführlicher Bericht über unsere Crew bei segelreporter.com.