Am Segel Medien Cup auf der Alster nahmen gleich vier PSB-Mitglieder teil
Wenn sich Berliner nach Hamburg wagen, noch dazu auf die Steganlage des Norddeutschen Regatta Vereins (NRV), der selten vergisst auf seine 150-jährige Tradition hinzuweisen, kommt es irgendwann zu einem nur halb im Scherz geführten Streitgespräch. Es läuft immer nach dem gleichen Muster ab und dreht sich immer um das gleiche Thema: Wer denn nun die besseren Segler habe. Die Hanse- oder die Hauptstadt?
Das Schauspiel ließ sich beim Segel Media Cup 2019 nun schon das dritte Mal in Folge beobachten. Nur wollten die Berliner diesmal nichts dem Zufall überlassen. Gleich vier PSB-Mitglieder verteilt auf drei Teams nahmen an der Regatta auf der Außenalster in den einheitlichen Booten vom Tpy J70 teil, mit denen auch die Segelbundesliga ausgetragen wird. Irgendeiner würde schon als Sieger hervorgehen, oder?
Den Segel Media Cup gibt es seit 2017. Der Sportfotograf Sven Jürgensen hat die Idee gemeinsam mit dem NRV umgesetzt. Teilnehmen dürfen Journalisten aus ganz Deutschland, sie sollen auf diese Weise den Segelsport besser verstehen – und darüber berichten. Darunter sind regelmäßig auch Prominente der Branche wie Christian Krug, ehemaliger Chefredakteur des Stern oder Ex-Spiegel- und nun Tagesspiegel-Chef Mathias Müller von Blumencron. Erstmals dabei war in diesem Jahr für das Team „Ocean Challenge“ auch Birte Lorenzen, deren Partner Boris Herrmann gerade mit der Klimaaktivistin Greta Thunberg auf der Malizia über den Atlantik segelt.
Im Team taz traten die PSB-Mitglieder Thorpen Schult und Sven Hansen an, begleitet von Kulturredakteurin Brigitte Werneburg und Fotoredakteur Erik Irmer. Der Tagesspiegel war ebenfalls mit zwei PSB-Mitgliedern vertreten. Gerd Nowakowski segelte mit Steuermann Mathias Müller von Blumencron im Team „Tagesspiegel schwarz“. Sidney Gennies (ich selbst) mit Kai Müller am Ruder für Team „Tagesspiegel weiß“.
Alle drei Teams hatten zuvor regelmäßig auf dem Wannsee trainiert. Die für die Alster typischen drehenden Winde und die ständig wechselnden Wetterbedingungen wussten aber nicht alle gleichermaßen für sich zu nutzen. Auch mit einigen Trainingseinheiten bleiben die Gennaker-Manöver mit einer Vierer-Crew auf der J70 eine Herausforderung. Dazu kamen heftige Böen, die gleich eine ganze Reihe Yachten auf die Seite warf. Gerd Nowakowski konnte sich allerdings rechtzeitig zurück ins Boot hangeln.
Die 16 Teams traten in jeweils 18 kurzen Wettfahrten im Low Point System gegeneinander an, wobei jeweils acht Teams gleichzeitig starteten und danach untereinander wechselten.
Gerade bei den vorderen Plätzen wurde es am Ende sehr knapp. Vorjahressieger Mathias Müller von Blumencron, der damals noch für die Henri-Nannen-Journalistenschule angetreten war, fuhr mit dem „Tagesspiegel schwarz“-Team mit Gerd Nowakowski an Bord mit 45 Punkten auf den zweiten Platz. Mit nur zwei Punkten Vorsprung holte das taz-Team um Steuermann Sven Hansen den ersten Platz. Klarer Sieg für Berlin. Nur ist Hansen eben ursprünglich Hamburger. Die Debatte am NRV-Steg wird im kommenden Jahr also weitergehen. Sidney Gennies
Fotozeile: Drei PSBler schafften es aufs Siegerpodium: Gerd Nowakowski (3. von links), Thorpen Schult (mit Mütze) und Sven Hansen (mit Mikro). Foto: Sven Jürgensen(NRV